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Döner, Burger, Bratwurst, Schnitzel oder einfach ein Salamibrot. Ein Leben ohne Fleisch ist für viele Menschen immer noch undenkbar. Das zeigt unsere Umfrage zu diesem Thema. Doch der enorme Fleischkonsum unserer Zeit hat schwerwiegende Folgen. Er bringt nicht nur Tierquälerei und Gesundheitsschäden mit sich, sondern ist auch eine der Hauptursache des Klimawandels. Die Tierschutzorganisation PeTA behauptet: „Es gibt keinen Fleisch essenden Umweltschützer“. Stimmt das?
Die Bekämpfung des Klimawandels ist momentan besonders aktuell: Schüler*innen gehen auf die Straße, Unmengen an Dokus und Talkshows beschäftigen sich mit diesem Thema. Menschen, denen etwas an unserer Erde liegt, duschen kürzer, fahren häufiger Fahrrad oder verzichten auf Plastiktüten. Doch essen sie auch weniger Fleisch? In den letzten 50 Jahren hat sich die weltweite Fleischproduktion fast vervierfacht und ist somit ein wichtiger Teil der globalen Wirtschaft. Obwohl der Fleischkonsum in den meisten EU-Ländern langsam sinkt, exportiert die EU Millionen Tonnen Fleisch in andere Länder wie z. B. China. Im Jahr 2016 wurden über 6,54 Millionen Tonnen Fleisch exportiert, welches der EU ungefähr 7,84 Milliarden Euro in die Kassen spülte.
Doch welche ökologischen Auswirkungen hat dieser enorme Fleischkonsum? Studien besagen, dass man allein für ein Kilo Rindfleisch ein Jahr lang duschen könnte, denn die Produktion von Fleisch verbraucht durch die Bewässerung der Futtermittel und dem Trinkwasser für die Tiere Unmengen an Wasser. Auch Energie und Ressourcen werden verschwendet, denn 80% der Futtermittelenergie und 90% der Proteine gehen durch die Fleischproduktion verloren. Warum also nicht einfach Mais und Soja so essen anstatt ihn an Kühe, Schweine oder Hühner zu verfüttern? Durch den vermuteten globalen Anstieg des Fleischkonsums der nächsten Jahre, müssen zudem immer mehr Flächen gerodet werden, um die wachsende Bevölkerung mit Fleisch zu versorgen. Die Tropen sind davon besonders betroffen: Jede Minute verschwinden ca. 35 Fußballfelder (=25 Hektar) Regenwald für landwirtschaftliche Nutzung und somit auch tausende von Tier- und Pflanzenarten. Und damit noch nicht genug: Monokulturen und Überweidung prägen nicht nur ehemalige Regenwaldgebiete, sondern sind weltweit ein Problem. Gülle und Dünger verschmutzen unser Trinkwasser und laugen die Böden aus, welches zu zunehmender Erosionsgefahr führt. Der einfachste Weg den Klimawandel zu stoppen, wäre also eine vegetarische oder vegane Ernährung. Heißt eine auf pflanzlichen Produkten basierte Ernährung. Durch eine vegane Ernährung könnte man eine Fläche einsparen, die so groß ist wie Afrika. Schutzgebiete für nichtdomestizierte Arten könnten entstehen. Eine fleischlose Ernährung wäre auch eine Lösung für das Problem des rasanten Bevölkerungswachstums, denn vier Milliarden weitere Mensch könnten so durch die vermiedene Ressourcen- und Energieverschwendung auf der Erde leben. Folglich könnte man durch eine Vegane Ernährung nicht nur den Welthunger sondern auch den Klimawandel stoppen.
Aber warum halten so viele Menschen trotzdem noch an der fleischhaltigen Ernährung fest? Weil sie es nicht anders kennen, den Geschmack von Fleisch lieben oder die Augen vor der Wahrheit verschließen. Helfen können hier die Wirtschaft und die Politik. Die Wirtschaft müsste dafür sorgen, dass bessere Fleischersatzprodukte auf den Markt gebracht werden, sodass man den Geschmack von Fleisch gar nicht vermisst. Die Politik müsste mehr in die Aufklärung über solche Themen investieren und dabei vor allem auch ethische Aspekte einführen. Denn wer würde noch Fleisch essen, wenn man einmal eine Schlachtung mit angesehen hat? Die Verbindung zwischen der verpackten Wurst und dem Tier, welches dafür gestorben ist, muss deutlicher gemacht werden. Eine weitere Lösung wäre z.B. eine CO2-Steuer, die Fleischprodukte um einiges teurer machen würde. Doch auf der Hilfe der Politik oder Wirtschaft sollte man sich nicht ausruhen. Jeder von uns kann etwas tun, um den Fleischkonsum zu verringern und den Klimawandel zu stoppen.
„You can change the world – go vegan!“
Autorin: Jana Fritsche und Lisa