BUNDjugend  

Offener Brief: Nachhaltiges Mensa-Essen

Gemeinsam mit der Grünen Hochschulgruppe Hamburg und der Naju Hamburg haben wir im Juni 2024 diesen Offenen Brief an das Studierendenwerk und die Wissenschaftsbehörde Hamburg verschickt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Klimakrise schreitet immer weiter voran und bedroht unsere Lebensgrundlagen. Um den Klimawandel auf unter 2 Grad zu begrenzen, müssen wir unseren ökologischen Fußabdruck massiv reduzieren. Auch unsere Ernährung hinterlässt einen großen ökologischen Fußabdruck. Insbesondere die Produktion von Fleisch verursacht enorme Umweltschäden und ist meist alles andere als artgerecht. Daher ist es unumgänglich, unsere Ernährungsgewohnheiten hin zu einer ökologischen und fleischarmen Ernährung zu verändern. Auch die Hamburger Mensen müssen in dieser Hinsicht ihren Beitrag leisten, indem sie nachhaltiger werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus gesundheitlichen Gründen, nicht täglich Fleisch zu konsumieren sowie bei niedrigem Energiebedarf nur 300g Fleisch pro Woche zu essen. Nach der Planetary Health Diet ist ein ähnlich hoher Fleischkonsum empfehlenswert.
Wir begrüßen, dass das Studierendenwerk in letzter Zeit die Anzahl der veganen Gerichte erhöht hat und nun einen rein vegetarischen Tag in allen Mensen eingeführt hat. Außerdem begrüßen wir die Einführung des Umweltscores für Gerichte. Das reicht aber noch nicht aus.

Daher haben wir folgende Forderungen an das Studierendenwerk Hamburg:

  1. Wir sind dafür, den Anteil der vegetarischen Gerichte auf über 90% zu erhöhen.
  2. Da in Hamburg die Gerichte der Mensen teurer als in den Mensen vieler anderer Bundesländer sind – was an geringeren Subventionen des Hamburger Senats liegt -, fordern wir den Hamburger Senat auf, die Zuwendungen der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke an das Studierendenwerk aufzustocken, um die Mensapreise zu senken. Dabei sollen die veganen und vegetarischen Gerichte günstiger werden als jetzt.
  3. Es sollte nur Fleisch aus artgerechter Tierhaltung verwendet werden, das bedeutet mindestens Haltungsform 4 bzw. EU-Bio-Siegel.
  4. Das Fischangebot sollte aufgrund der aktuellen Überfischungsproblematik dem WWF-Fischratgeber entsprechen.
  5. Das Studierendenwerk soll eine vollständige Ökobilanz des Mensabetriebes durchführen und eine Strategie zur Senkung der Treibhausgasemissionen entwickeln.
  6. Der Verkauf besonders klimaschädlicher Lebensmittel sollte reduziert werden.
  7. Wir wünschen uns, dass bei veganen und vegetarischen Gerichten auf eine hohe Qualität sowie Beliebtheit geachtet wird, um einen höheren Anreiz zu schaffen, das vegane oder vegetarische Angebot zu wählen.
  8. Das Studierendenwerk Hamburg soll verstärkt auf die Regionalität und Saisonalität der Zutaten achten.
  9. Auf die Arbeitsbedingungen in der Produktion sowie fairen Handel sollte besonders geachtet werden.
  10. Wir fordern von den Mensen, ihre Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
  11. Wir sind für Food-Saving und fordern eine Weitergabe der nicht mehr verwendeten, aber noch verwertbaren Lebensmittel.

Weiterhin unterstützen wir die Forderung des AStA der Uni Hamburg, dass die Mensa im Philosophenturm rein vegetarisch wird. In vielen unserer Forderungen schließen wir uns ferner der MensaRevolution, einem bundesweiten Projekt zur CO2-Reduktion, an.

Mit freundlichen Grüßen,
BUNDjugend Hamburg, Naturschutzjugend Hamburg, Grüne Hochschulgruppe an der Universität Hamburg

 

*Anmerkung: Die Planetary Health Diet ist eine Ernährungsform, die sowohl gesund als auch ökologisch ist, also die Weltbevölkerung innerhalb planetarer Grenzen gesund ernähren kann.

Quellen: