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Dürren – Hitze – Fluten: Die Klimakrise ist schon da, vor allem im Globalen Süden. Obwohl das Pariser Klimaabkommen nun schon 5 Jahre alt ist und die Fridays For Future bereits seit 2 Jahren stattfinden, ist ein echtes Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aber nicht zu erkennen. Kein Wunder, dass der Wunsch nach konkreten Antworten und Informationen über die Klimakrise wächst, denn gerade junge Menschen werden davon betroffen sein.
Klimagerechtigkeit!
Eine der vielen Antworten ist das Konzept der Klimagerechtigkeit. Doch was bedeutet das genau? Eigentlich ist es ganz einfach: Die Menschen, die am meisten zur Klimakrise beigetragen haben, leiden weniger darunter, als die Menschen, die viel weniger dazu beigetragen haben. Der Beitrag ist in diesem Fall vor allem der Ausstoß von klimaschädlichen CO2. Das bezieht sich auf die ganze Welt (so hat der Globale Norden mehr CO2 ausgestoßen als der Globale Süden), aber auch innerhalb von Ländern: Beispielsweise sind Frauen und BIPoC (Schwarze Menschen, Indigene Menschen, People of Colour) stärker von der Klimakrise betroffen.
Übrigens: die Idee von Klimagerechtigkeit kommt von der Umweltgerechtigkeit! Die gibt es schon seit den 1980er Jahren und kommt aus den USA. Damals wollten viele (vor allem weiße und reichere) Menschen nicht mehr, dass umwelt- und gesundheitsschädliche Industrie oder Deponien in ihrer Nachbarschaft stehen. Die Folge: Solche Bauwerke wurden immer mehr in Nachbarschaften verlagert, die von BIPoC bewohnt wurden. Gegen diese Form von Umweltrassismus forderten Benjamin Chavis und andere Bürgerrechtler*innen Umweltgerechtigkeit, um Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit zu verbinden. In den 1990er-Jahren hat der Klimaaktivist Tom Goldtooth vom Indigenous Environmental Network erstmals auch Klimagerechtigkeit gefordert.
Klimaschutz + Menschenrechte + Demokratie
Klima, Umwelt und Gesellschaft gehören also zusammen. Logisch, dass auch Menschenrechte und Demokratie eine wichtige Rolle dabei spielen. Menschen sind nicht nur „Opfer“ weil sie aufgrund von gesellschaftlichen Strukturen auf Barrieren stoßen, sondern haben Erfahrungen und Geschichten, die gehört und erzählt werden müssen. Daher braucht es vielfältige Blickwinkel auf das Problem und viele verschiedene Ideen. Klimagerechtigkeit heißt also auch: Gesellschaftliche Themen, wie Rassismus, Sexismus und weitere Diskriminierungen, beim Klimaschutz mitzudenken.
In Aktion?
Aber Klimaschutz bleibt die Aufgabe von uns Allen, oder? Weniger oder keine tierische Produkte essen, weniger mit dem Flugzeug unterwegs sein und Ökostrom nutzen. Das alles sind wichtige und gute Ideen! Aber auf der einen Seite produzieren unterschiedliche Menschen auch unterschiedlich viel CO2 – abhängig vom Lebensstil und (vor allem) von ihrem Geldbeutel. Auf der anderen Seite stößt man auch recht schnell auf Barrieren, wenn man nur allein etwas unternimmt. So werden immer mehr Tiere in Deutschland gehalten, obwohl immer weniger Menschen noch Tiere essen. Und ein Kohlekraftwerk pustet eh mehr CO2 raus, als man selber produzieren könnte.
Klimagerechtigkeit heißt auch zu gucken: Wo müssen wir zusammen aktiv werden und uns politisch einmischen?
Um diese Frage zu klären, gibt es das Projekt „Klima – Zwischen Krise und Gerechtigkeit“! Wir wollen mit Dir diskutieren, planen, aktiv werden und gemeinsam spannende Themen rund um die Klimakrise entdecken. Dabei haben wir immer im Hinterkopf, dass die Klimakrise unterschiedliche Menschen auch unterschiedlich betrifft.
Weitere Infos über die kommenden Veranstaltungen findest Du hier.